Eltern werden in Schweden
Schweden gilt als Vorreiter in Sachen Elternzeit. Aber was macht die Elternzeit in Schweden eigentlich so besonders? Wir wollen uns in diesem Ratgeber mal genauer anschauen, wie die Elternzeit in Schweden im Vergleich zu Deutschland aussieht und warum sie in anderen Ländern so hoch angesehen ist.
Seit wann können Mütter und Väter in Schweden in Elternzeit gehen?
Die Elternzeit ist in Schweden schon seit 1974 gesetzlich verankert. Damit sind die Schweden Vorreiter in Sachen Elternzeit. Denn sie waren das erste Land weltweit, dass einen bezahlten Elternurlaub eingeführt hat, der für Väter und Mütter gleichermaßen gilt. Allerdings nutzten das in den ersten Jahren nicht besonders viele Väter. Daraufhin wurde 1995 ein zusätzlicher so genannter „Papa-Monat“ eingeführt. 30 Tage der gesamten Elternzeit dürften nur von Vätern genommen werden. Taten sie das nicht verfiel dieser Monat, er konnte also auch nicht von der Mutter genutzt werden. Seitdem wurde die Elternzeit in Schweden immer weiterentwickelt.
In Deutschland wurde das so genannte Erziehungsgeld, das später von der Elternzeit abgelöst wurde, erst 1986 eingeführt. Also 12 Jahre nach den Schweden. Damals war es in Deutschland auch noch auf 10 Monate beschränkt. Alles, was Du über die Beantragung des Elterngeldes in Deutschland wissen musst, findest Du hier .
Wie lange ist die Elternzeit heute in Schweden und wie teilt sie sich zwischen den Eltern auf?
Für jedes Kind kriegen Eltern in Schweden 480 Tage (16 Monate) Elterngeld. Wenn sie entscheiden beide Elterngeld zu beziehen, muss jeder 90 Tage für sich beanspruchen. Geht zum Beispiel der Vater nicht in Elternzeit, verfallen die für ihn vorgesehenen 90 Tage.
Die restlichen 300 Tage könne die Eltern frei unter sich aufteilen. Bei Zwillingen kommen nochmal 180 Tage obendrau
In Deutschland können Eltern maximal 14 Monate Elterngeld beziehen. 12 Monate, wenn nur ein Elternteil Elterngeld beansprucht. 14 Monate, wenn beide Elternzeit nehmen. Beim so genannten Elterngeld Plus verlängert sich die Zeit, das Elterngeld bleibt aber gleich hoch, wird nur auf mehr Monate aufgeteilt.
Wie lange dürfen schwedische Eltern zeitgleich Elterngeld beziehen?
Bis zum ersten Geburtstag des Babys können Eltern in Schweden zeitgleich 30 Tage Elterngeld bekommen. Mütter können 60 Tage vor dem errechneten Geburtstermin schon anfangen Elterngeld zu beziehen. Auch der andere Elternteil kann kurz vor der Geburt 10 Tage zeitlichen Urlaub bekommen.
In Deutschland können Eltern 2 Monate gemeinsam Elterngeld beziehen. Die meisten Väter nehmen diese Zeit direkt nach der Geburt in Anspruch. So können sie die Mutter zwar unterstützen, eine alleinige Verantwortung für das Baby ist dadurch anders als in Schweden nicht gegeben.
Wie hoch ist das Elterngeld in Schweden?
Für insgesamt 390 Tage bekommen schwedische Eltern 80 % des bisherigen Bruttlohns. Mindestens bekommen Eltern 250 Schwedische Kronen, das entspricht ungefähr 21,50 Euro am Tag. Der Höchstsatz des Elterngeldes liegt pro Tag bei 1012 Schwedischen Kronen vor Steuern, das entspricht etwa 87 Euro am Tag. Das schwedische Elterngeld wird noch versteuert. Je nachdem in welcher Kommune man lebt, gehen also nochmal 29 bis 35 Prozent runter. Die Höhe des Elterngeldes bezieht sich auf das Einkommen vor der Geburt und auch auf die Dauer des in Anspruch genommenen Elternurlaubes.
In Deutschland wird das Elterngeld anders finanziert, aufgeteilt und berechnet. Eltern bekommen 65 Prozent ihres Einkommens. Der Höchstsatz liegt allerdings bei 1.800 Euro im Monat. Der Mindestbetrag liegt in Deutschland bei 300 Euro im Monat. Der Mindestsatz in Schweden ist fast doppelt so hoch auf den Monat gerechnet.
Allerdings sind beide Modelle schwer zu vergleichen.
Nehmen in Schweden mehr Väter Elternzeit als in Deutschland?
Für Väter ist es in Schweden fast schon selbstverständlich in Elternzeit zu gehen. Entscheiden sie sich dafür, müssen sie mindestens 90 Tage der insgesamt 480 Tage, die beiden Eltern zur Verfügung stehen, nehmen. Also sie sind quasi gezwungen sich rund 3 Monate alleine um das Baby zu kümmern.
Rund 42 Prozent aller schwedischen Väter nehmen Elternzeit. Auch in Deutschland hat sich dieser Wert inzwischen angepasst und ähnlich viele Männer nehmen Elternzeit. Der Unterschied bleibt aber trotzdem groß, denn schwedische Väter nehmen deutlich mehr Elternzeit als deutsche Papas. In Schweden gehen Väter zwischen sechs und neun Monate in Elternzeit. In Deutschland beschränken sich die meisten Väter auf die zwei Partnermonate.
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